Seit 1994 führt Jürgen Schönherr die Abteilung Schwimmen des FC Erzgebirge Aue und ist somit einer der längsten Abteilungsleiter der Veilchen.

Heute war ein toller Bericht von ihm in der Freien Presse.

Jürgen wir sagen DANKESCHÖN für dein Jahrelanges Engagement und deine Treue.

Wir hoffen natürlich das diese noch lange anhält.

https://www.freiepresse.de/sport/lokalsport/erzgebirge/urgestein-haelt-auch-in-flauen-zeiten-zur-stange-artikel10697563

Urgestein hält auch in flauen Zeiten zur Stange

Erschienen am 08.01.2020

Jürgen Schönherr ist seit 45 Jahren Mitglied des FC Erzgebirge Aue und hat sich den Schwimmern verschrieben. Höhen und Tiefen erlebte er in der Abteilung mit, die er mit Herz und Weitsicht lenkt.

Aue.

Die schweren Zeiten schweißen zusammen. Auch im Vereinsleben, sagt Jürgen Schönherr. Er ist ein Urgestein der Auer Schwimmer – zunächst bei der BSG Wismut und später wie bis heute unterm Dach des FC Erzgebirge Aue. „Es gab Phasen, da wollten manche aus der Schwimmhalle auf dem Zeller Berg ein Einkaufszentrum machen“, sagt der 53-Jährige, der dem Verein seit 1974 angehört. Das sind fast genau 45 Jahre.

„Eine lange Zeit“, sagt der Diplomingenieur für Konstruktionstechnik und schmunzelt. Ende der 1950er-Jahre sei hinter der Zeller Schule das erste Lehrschwimmbecken der Stadt entstanden, später kam ein Bad im Stadionareal dazu. „Und damit die entsprechende Abteilung bei der BSG Wismut.“ Noch vor dem Krieg sei schon im Freibad an der Hakenkrümme Wasserball gespielt worden. „Es gibt also eine lange Tradition.“ Ein bisschen ist auch er Teil davon. 1973 lernte er das Schwimmen und qualifizierte sich für DDR-Meisterschaften. Auch Bezirksmeistertitel und Siege bei Spartakiaden seien Erfolge gewesen. Mit Beginn seiner Lehre in Plauen gab es eine Unterbrechung. „Nach einem Motorradunfall und mit dem Studium in Karl-Marx-Stadt rückte das Schwimmen noch weiter in den Hintergrund“, erinnert sich Schönherr, der aus beruflichen Gründen auch ein Jahr in Frankfurt am Main weilte. „Die Prioritäten waren andere.“ Doch zurückkehren wollte er immer, sagt er und hielt Wort: Vor gut 25 Jahren übernahm er die Abteilungsleitung – kurz nach der Wende in einer bewegten Zeit.

„Da war es teils gar nicht leicht, den Zusammenhalt zu bewahren.“ War doch auch die Halle auf dem Zeller Berg teilweise dicht. Nach der Wende für zwei Jahre geschlossen, war sie nur zwei Jahre nach Wiedereröffnung erneut zu. Diesmal für sieben lange Jahre. „Da schrumpften wir auf zehn bis 20 Mitglieder.“ Heute zählt die Abteilung 180 Mitstreiter – eine Wahnsinnsentwicklung. Turniere, Fahrten, Training und Fördermittelanträge: Alles will koordiniert werden. „Das verteilen wir auf viele Schultern.“ Viel Arbeit für alle bedeute es dennoch. Doch zuletzt gab es Grund zur Freude über neue Startblöcke. Aus Eigenmitteln und Spenden, auch durch die Unterstützung von FCE und Landessportbund kamen die nötigen 20.000 Euro zusammen. „Eine starke Leistung aller Beteiligten“, sagt Abteilungsleiter.

Im Wasser habe man sich neu ausgerichtet. Mit Philipp Epperlein als sportlichem Leiter sei ein Konzept entstanden, das verschiedenen Leistungsgruppen gerecht wird. „Wir bieten allen einen Basis, aber schauen auch, wer Potenzial und Ehrgeiz für mehr hat“, sagt Schönherr, der zudem Fachwart im Bezirk und Kampfrichter-Obmann auf Landesebene ist. Ziel sei es, das eine oder andere Talent für die Sportschule fit zu machen. Aktuelles Beispiel: Zoe Hüllenhagen. „Wir brauchen uns nicht verstecken, auch wenn große Stützpunkte mehr Kapazitäten haben.“ Eltern und ältere Mitglieder erhalten mit Aquafitness, Ausflügen und Freitagsvolleyball reizvolle Angebote. „Wir brauchen eine breite Basis, um den Wettkampfsport abzusichern.“ Da zähle jeder Helfer.

Die Zeit, die er investiert? Er hat die Stunden nie gezählt. „Es kommt sicher ganz schön was zusammen“, sagt Schönherr und schmunzelt wieder. Er wünscht sich, dass die Schwimmer fester Bestandteil des FCE und zahlenmäßig, sprich finanziell, möglichst unabhängig bleiben. „Die gesunde Basis ist da.“

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